Ökologie und Demokratie

Kirche und Christen weltweit

 

Verfolgte Christen in China

Seit März 2022 ist das Veröffentlichen religiöser Inhalte auf chinesischen Webseiten nur noch mit staatlicher Genehmigung möglich.
Für Chinas Christen bedeutet dies, dass Online-Gottesdienste, Predigten, Bibelstudien oder andere religiöse Botschaften in Form von Texten, Bildern, Audio- und Videodateien nur über staatlich zugelassene Kanäle zugänglich gemacht werden dürfen. Die Inhalte werden vorab von den Behörden geprüft, um sicherzustellen, dass sie mit den Werten der KP Chinas übereinstimmen
Ziel der Maßnahmen ist es, den Spielraum für die öffentliche Glaubensbekundung weiter einzuschränken und alle Religionen zu zwingen, sich dem chinesischen Sozialismus anzupassen.
Seit zwei Jahren treffen sich chinesische Christen wegen der strikten Corona-Maßnahmen fast nur noch online. Das Internet ist die Verbindung zur Außenwelt, auch zu anderen Gläubigen. Nun verließen wegen des wachsenden Drucks und der Unsicherheit, wie die neue Verordnung umgesetzt werde, Untergrundkirchenmitglieder bereits Chatgruppen. So dürfen Minderjährige keinen Kontakt mit Religion haben, christliche Waisenheime wurden aufgelöst, die Bibel muß zum Teil neu übersetzt und überarbeitet werden, die Religion muss möglichst aus der Öffentlichkeit verschwinden. Chinesische Online-Buchhändler dürfen keine Bibeln mehr verkaufen. Gottesdienste werden per Kamera überwacht und Kindern und Jugendlichen sei die Teilnahme daran verboten. Auch Kreuze müssten abgehängt und durch Bilder von Xi Jinping ersetzt werden.
Abweichler würden laut der Organisation inhaftiert, besonders Pastoren seien davon betroffen.
China hat sich auf der Open-Doors-Rangliste der 50 Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, von Rang 43 im Jahr 2018 auf aktuell Rang 17 verschlechtert. Der Hörbuch-Service von Amazon, Audible, sei seit September 2021 nicht mehr zulässig. Angebote mit Apps, die die Bibel vorlesen, sind nicht mehr erhältlich. Auch Hersteller anderer Apps zum Lesen und Hören der heiligen Bücher teilten mit, ihre Programm seien auf Verlangen der chinesischen Regierung entfernt worden. Microsoft hatte mitgeteilt, es schließt sein Karrierenetzwerk LinkedIn in China wegen Restriktionen seitens der chinesischen Behörden.
Quelle: Open Doors, 14.1.22
mehr zur Situation in China unter: Länderreport China